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Büttenabend

Akrobatik, Tanz und geschliffene Verse in Bad Blankenburg

Im Kurschatten der Burg steppte wieder der Bär zum Büttenabend mit 700 begeisterten Besuchern

Kurschanien war am Samstag im Karnevalsrausch. Flotte Tänze, pointierte Büttenreden und witzige Sketsche sorgten in der vollbesetzten, zur Narhalla umfunktionierten Stadthalle für super Stimmung und ließen die vier Stunden des abwechslungsreichen Programms wie im Flug vergehen. Um 20 Uhr wird es ruhig im närrischen Auditorium. Hallte vorher noch munteres Reden und Lachen durch den proppenvollen Saal, hört man nun vor allem ein vernehmbares "Pscht" aus vielen Ecken. Der Saal wird dunkel und vorne auf der Bühne begrüßt der Herold die 700 erwartungsvollen Gäste. Einige kamen in Abendgarderobe, andere verkleidet. Punkten konnten die Karnevalisten mit prominenten Ehrengästen und zahlreichen Gastvereinen. Darunter die Bürgermeister von Bad Blankenburg, Saalfeld oder Hofgeismar. Mit dem traditionellen Trommelwirbel rissen die "flieschndn Räddl" das Publikum gleich zu Beginn von den Stühlen. Die Aktiven der Garde zogen vorher, die Tanzmariechen Helene und Charlotte Höpping sowie Sophie Linschmann im Anschluss alle Register ihres Könnens. Während so mancher bereits eine feste Institution im Bad Blankenburger Karneval ist, betrat mit Matthias Höfer ein neues Talent die Bühne. So mancher Spruch der zankenden Weiber aus Fröbitz Sylvia Köferstein und Marita Möller ging - zum Vergnügen des Publikums - unter die Gürtellinie. Jubel brandete immer wieder auf, als die Macher der Weiberfastnacht, der singende Präsident mit dem Chaos Orchester oder die Jugend und Showtanzgruppe die Bühne eroberten. Gefeiert als Nachwuchsstars am Bad Blankenburger Narrenhimmel wurden die Tanzflöhe und Sternschnuppen. Das sich mit einem Medley der letzten zehn Jahre präsentierende Männerballett nahm diesen Schwung mit und sorgte für Stürme der Begeisterung, die das Narrenschiff weiter auf Kurs hielten. Eine Prise Erotik, fein gemixt mit einer großen Portion Tanz, dazu mal derben, mal feinen Witz und ganz, ganz viel Musik - das kam an. Die Narrhalla bebte zur frühen Stunde, und es sollte noch dicker kommen. Angesichts der Komik zahlreicher Bühnenbeiträge, die die Lachmuskeln arg strapazierten, zeigte sich das närrische Auditorium beim Auftritt von Wieland Henze dann restlos begeistert. In seiner Paraderolle als König von Deutschland verkleidet, interpretierte er viele heutige Probleme aus der Sicht des Monarchen sehr feinsinnig. Er scheute dabei auch vor ernsten Weltthemen nicht zurück. Im Ringen um eine politisch korrekte und niemanden diskriminierende Sprache bezog der neben Männern, Frauen und Diversen den Genderwahnsinn in seine Rede ein und beharkte außerdem gnadenlos die Bundespolitiker. Mit dem großen Finale aller Aktiven auf und vor der Bühne ging das vierstündige Feuerwerk der guten Laune zu Ende. "Besser kann man es nicht machen", fand der Rathauschef der Kreisstadt Steffen Kania (CDU). Einen rundum gelungenen Büttenabend, mit einem kurzweiligen, spritzig-witzigen, charmanten und ideenreichen Show-Programm, präsentierten die Protagonisten. Im Anschluss sorgte dann die Band "Zwei gegen Willi" für Stimmung.

von Roberto Burian

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