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Landesjägertag

vom Samstag, 10. April 2010
Gegen Experimente mit Jagdzeiten

Landesjägertag in Bad Blankenburger Stadthalle

von Roberto Burian Bad Blankenburg

Über 200 Thüringer Jäger trafen sich am Samstag zu ihrem Landesverbandstag in Bad Blankenburg. In der Stadthalle diskutierten die Weidmänner über Vorschläge zur Änderung der Jagdzeiten. Dies ist im Gespräch, um Flächen, die nach den immensen Schäden durch Orkan Kyrill neu aufgeforstet wurden, vor Verbiss zu schützen. Bei den Jägern stößt das auf Kritik. Sie sehen dadurch die nachhaltige Wildbewirtschaftung gefährdet. ?Eine Verlängerung der Jagdzeiten wird jeder vernünftige Jäger ablehnen, weil alle Wildarten eine bestimmte Lebensweise haben. Es kann nicht Im Interesse der Jagd sein auch junges Rotwild in Zeiten zu schießen wo so etwas alles andere als sinnvoll ist, ist Dr. Renate Lützkendorf von der Rudolstädter Jägerschaft, welcher derzeit dreihundert Mitglieder angehören der Meinung. Außerdem fordern die Jäger mehr Rücksicht und Ruhe für Wildtiere. Hirsche und Rehe würden zu oft
aufgescheucht, so der Präsident des Landesjagdverbandes, Steffen Liebig. Ursache seien unter anderem moderne Freizeit-Vergnügen wie Geo-Coaching, eine elektronische Form der Schatzsuche, und Mountainbike-Fahren. Die Tiere seien durch die häufigen Störungen ständig auf den Beinen und verbrauchten dadurch auch mehr Energie. Die Konsequenz: die Tiere fräßen überdurchschnittlich viel. Das führe wiederum zu Schäden am Waldbestand, erklärte Liebig. So werde die Aufforstung mit jungen Baumsetzlingen übermäßig erschwert. Der Landesjagdverband Thüringen fordert vom Freistaat deshalb, dass schon bestehende Wildschutzzonen kenntlich gemacht und überwacht werden. Die Menschen müssten stärker sensibilisiert werden, sagte der Verbandspräsident.

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