Rüdiger Hoffmann
vom Samstag, 20. November 2010"Ja, hallo erst mal"
Comedian Rüdiger Hoffmann bringt 750 Fans in Bad Blankenburg zum Johlen
von Roberto Burian
Es gibt wenige deutsche Comedians, bei denen bereits der Anfang eines Satzes genügt, um das Publikum zum Lachen zu animieren. In der Bad Blankenburger Stadthalle reichte dem Protagonisten am Samstagabend ein lässiges "Ja, hallo erst mal", um diesen Effekt zu erzielen. Rüdiger Hoffmann aus Paderborn brachte mit seinen dürren Grußworten die zirka 750 Fans zum Johlen.
Der Meister des staubtrockenen Humors schilderte im Anschluss genüsslich Alltägliches, das aber bei dem Hochstirn-Humoristen meistens in einem heillosen Chaos endet. Ob Servicewüste Deutschland, die
Hochzeitsvorbereitungen seines Bekannten, sein Beitritt in den Club der ängstlichen Männer oder der Pärchenurlaub mit Birte und Olaf in Dänemark Hoffmann entwickelt seine skurrilen Geschichten langsam, um sie dann gezielt in die humorvolle Absurdität abgleiten zu lassen. Komisch sind auch seine bildhaften Vergleiche. Wenn er auf die Ankündigung des Staubsaugervertreters, er werde jetzt den neuen Kobold vorstellen, bemerkt, "Wie, kommt denn der Ex von Sarah Connor auch?", bleibt kein Auge trocken. Doch nicht jeder Gag trifft ins Schwarze. Wenn Hoffmann als Möchtegern-Bauchredner mit der Frosch-Handpuppe Klein-Watschek abgedroschene Witze erzählt, ist das zumindest gewöhnungsbedürftig. Sein Gesangstalent stellt er des Öfteren zur Schau. Dabei begleitet er sich selbst am Klavier. Während andere Stars der Szene die lauten Töne anschlagen, ist der westfälische Leisetreter ein Meister der kunstvollen Banalität. Rüdiger Hoffmann genießt es, seine Sätze zu dehnen wie Kaugummi, herrlich lange um den heißen Brei herumzureden und die kleinen Alltagsdramen gekonnt zu pointieren. Sein Stil kommt bei den Fans gut an. Man hat den Eindruck, die Zuschauer sind sogar dankbar, wenn sie nicht immer nur von der Bühne aus angeschrien werden. Das bestätigt auch Kerstin Voigt aus Pößneck: "Ich mag seine Art und finde das Programm spitze", sagt sie während der Pause. In der Summe bot Rüdiger Hoffmann gut zwei Stunden kurzweilige Unterhaltung. Auch zierte er sich nicht, an die erste Zugabe nach minutenlangem Applaus eine zweite anzuhängen.
21.11.2010
Quelle: rudolstadt.otz.de
Comedian Rüdiger Hoffmann bringt 750 Fans in Bad Blankenburg zum Johlen
von Roberto Burian
Es gibt wenige deutsche Comedians, bei denen bereits der Anfang eines Satzes genügt, um das Publikum zum Lachen zu animieren. In der Bad Blankenburger Stadthalle reichte dem Protagonisten am Samstagabend ein lässiges "Ja, hallo erst mal", um diesen Effekt zu erzielen. Rüdiger Hoffmann aus Paderborn brachte mit seinen dürren Grußworten die zirka 750 Fans zum Johlen.
Der Meister des staubtrockenen Humors schilderte im Anschluss genüsslich Alltägliches, das aber bei dem Hochstirn-Humoristen meistens in einem heillosen Chaos endet. Ob Servicewüste Deutschland, die
Hochzeitsvorbereitungen seines Bekannten, sein Beitritt in den Club der ängstlichen Männer oder der Pärchenurlaub mit Birte und Olaf in Dänemark Hoffmann entwickelt seine skurrilen Geschichten langsam, um sie dann gezielt in die humorvolle Absurdität abgleiten zu lassen. Komisch sind auch seine bildhaften Vergleiche. Wenn er auf die Ankündigung des Staubsaugervertreters, er werde jetzt den neuen Kobold vorstellen, bemerkt, "Wie, kommt denn der Ex von Sarah Connor auch?", bleibt kein Auge trocken. Doch nicht jeder Gag trifft ins Schwarze. Wenn Hoffmann als Möchtegern-Bauchredner mit der Frosch-Handpuppe Klein-Watschek abgedroschene Witze erzählt, ist das zumindest gewöhnungsbedürftig. Sein Gesangstalent stellt er des Öfteren zur Schau. Dabei begleitet er sich selbst am Klavier. Während andere Stars der Szene die lauten Töne anschlagen, ist der westfälische Leisetreter ein Meister der kunstvollen Banalität. Rüdiger Hoffmann genießt es, seine Sätze zu dehnen wie Kaugummi, herrlich lange um den heißen Brei herumzureden und die kleinen Alltagsdramen gekonnt zu pointieren. Sein Stil kommt bei den Fans gut an. Man hat den Eindruck, die Zuschauer sind sogar dankbar, wenn sie nicht immer nur von der Bühne aus angeschrien werden. Das bestätigt auch Kerstin Voigt aus Pößneck: "Ich mag seine Art und finde das Programm spitze", sagt sie während der Pause. In der Summe bot Rüdiger Hoffmann gut zwei Stunden kurzweilige Unterhaltung. Auch zierte er sich nicht, an die erste Zugabe nach minutenlangem Applaus eine zweite anzuhängen.
21.11.2010
Quelle: rudolstadt.otz.de