Olaf Schubert & seine Freunde
vom Mittwoch, 29. Februar 20121300 Fans feiern Comedian Olaf Schubert in Bad Blankenburg
von Roberto Burian
Als Olaf Schubert, der Sachse mit der schütteren Antifrisur und dem ewig bunten Rauten-Pullunder, am Mittwochabend die Bühne der Bad Blankenburger Stadthalle betritt, wird er von den 1300 Fans frenetisch begrüßt. Minuten später biegen sich diese vor Lachen, als der freischaffende Betroffenheitslyriker nonstop ein wahres Verbal-Feuerwerk auf das Zwerchfell abfeuert. Sprachliche Umdeutungen und logisches Verheddern hat Olaf Schubert zur Kunstform erhoben, mittels der er seine Themen fast beiläufig, aber immer messerscharf pointiert. Dabei ist sein Wortwitz allerdings auch sehr viel schwieriger zu begreifen, als so manche flache Zote diverser "Comedians", die permanent durchs TV toben.
Schubert inszenierte "seine Kämpfe" als Konzertabend. Musikalisch unterstützt von Jochen Barkas und "Herrn Stephan". Als vor der ersten Nummer mit Band Letzterer partout nicht auf der Bühne erscheinen wollte, begab sich der Entertainer schon zu Beginn auf das für ihn sehr dünne Eis der deutschen Grammatik, "Das billige ich miss, für einen bleibt heute nach dem Auftritt die Keksdose in der Garderobe zu!". Einstudierte Gags wechseln sich danach ab mit spontanen Aktionen. Es geht um die kleinen und großen Themen unserer Zeit: Gesundheitsprobleme, Geschlechterkampf, Eurokrise und Umweltschutz werden in Windeseile abgearbeitet. In Sachen Umwelt sei Verantwortung gefragt: "Die Energie wird immer knapper, aber Deutschland hat noch für fast 40 Jahre Windreserven". Zum demografischen Wandel frotzelte er: "Es werden nicht nur zu wenige Kinder geboren, sondern auch noch die falschen." Der 44-Jährige sächselt sich den Planet mit pechschwarzem Humor so exzentrisch zusammen, dass er immer wieder spontanen Beifall erhält. Und natürlich hatte die personifizierte Unsicherheit so manchen regionalen Kalauer im Gepäck. Die Jugendlichen säßen bei Oma im Garten beim Basteln von Meisenringen und hätten so gar nichts gemein mit den Gangs aus Metropolen wie etwa Saalfeld. "Der Kerl ist genial und die Musik so schräg, dass sie schon wieder gut ist", findet Karsten Burkhardt, der in Bad Blankenburg Gitarrenschüler unterrichtet. Olaf Schubert kämpft. Aber wer genau hinhört, der merkt bald: In der "bunten Drachenhaut" versteckt sich ein sächselnder Rebell und ein großer Menschenfreund noch dazu.
02.03.2012
Quelle: rudolstadt.otz.de
von Roberto Burian
Als Olaf Schubert, der Sachse mit der schütteren Antifrisur und dem ewig bunten Rauten-Pullunder, am Mittwochabend die Bühne der Bad Blankenburger Stadthalle betritt, wird er von den 1300 Fans frenetisch begrüßt. Minuten später biegen sich diese vor Lachen, als der freischaffende Betroffenheitslyriker nonstop ein wahres Verbal-Feuerwerk auf das Zwerchfell abfeuert. Sprachliche Umdeutungen und logisches Verheddern hat Olaf Schubert zur Kunstform erhoben, mittels der er seine Themen fast beiläufig, aber immer messerscharf pointiert. Dabei ist sein Wortwitz allerdings auch sehr viel schwieriger zu begreifen, als so manche flache Zote diverser "Comedians", die permanent durchs TV toben.
Schubert inszenierte "seine Kämpfe" als Konzertabend. Musikalisch unterstützt von Jochen Barkas und "Herrn Stephan". Als vor der ersten Nummer mit Band Letzterer partout nicht auf der Bühne erscheinen wollte, begab sich der Entertainer schon zu Beginn auf das für ihn sehr dünne Eis der deutschen Grammatik, "Das billige ich miss, für einen bleibt heute nach dem Auftritt die Keksdose in der Garderobe zu!". Einstudierte Gags wechseln sich danach ab mit spontanen Aktionen. Es geht um die kleinen und großen Themen unserer Zeit: Gesundheitsprobleme, Geschlechterkampf, Eurokrise und Umweltschutz werden in Windeseile abgearbeitet. In Sachen Umwelt sei Verantwortung gefragt: "Die Energie wird immer knapper, aber Deutschland hat noch für fast 40 Jahre Windreserven". Zum demografischen Wandel frotzelte er: "Es werden nicht nur zu wenige Kinder geboren, sondern auch noch die falschen." Der 44-Jährige sächselt sich den Planet mit pechschwarzem Humor so exzentrisch zusammen, dass er immer wieder spontanen Beifall erhält. Und natürlich hatte die personifizierte Unsicherheit so manchen regionalen Kalauer im Gepäck. Die Jugendlichen säßen bei Oma im Garten beim Basteln von Meisenringen und hätten so gar nichts gemein mit den Gangs aus Metropolen wie etwa Saalfeld. "Der Kerl ist genial und die Musik so schräg, dass sie schon wieder gut ist", findet Karsten Burkhardt, der in Bad Blankenburg Gitarrenschüler unterrichtet. Olaf Schubert kämpft. Aber wer genau hinhört, der merkt bald: In der "bunten Drachenhaut" versteckt sich ein sächselnder Rebell und ein großer Menschenfreund noch dazu.
02.03.2012
Quelle: rudolstadt.otz.de