15. Dia Festival
vom Sonntag, 27. Januar 2013Einmal um die Welt in Bad Blankenburg
Das 15. Thüringer Dia-Festival lockte 11 000 Besucher in die Stadthalle.
von Marcus Schulze
Die Stadthalle war zweifelsohne der Ort im Städtedreieck, der in den vergangenen drei Tagen die meiste Aufmerksamkeit auf sich zog. Rund 11 000 Besucher pilgerten in den 1930 errichteten Bau, um im Rahmen des 15. Thüringer Dia-Festivals einmal um die ganze Welt zu reisen. So ging es nach Asien, Afrika, Australien, Nordamerika oder Europa. Zum ersten Mal fand die Veranstaltung in dem Kurort statt. So konnten die Besucher u.a. überwältigende Impressionen von Island beim Vortrag von Fotograf Stefan Erdmann bestaunen, der auch von seinen abenteuerlichen Arbeitsbedingungen für den Film berichtete. Er ist mit einem kleinen Flugzeug über Gletscher und aktive Vulkane geflogen. "Ich konnte den Herzschlag der Erde fühlen", sagte Erdmann. Dabei war er der Witterung gnadenlos ausgeliefert: "Das waren äußerst elementare Situationen. Auf die hätte ich gerne verzichtet." Doch diese Grenzerfahrungen hatten sich gelohnt. Dem Publikum im vollbesetzten großen Saal knapp 900 Plätze stockte bisweilen der Atem. Begeistert war Astrid Coch: "Ich bin total überwältigt." Sie war schon einmal in dem skandinavischen Land. Damals besuchte sie ihre Tochter "Jetzt sind die Erinnerungen wieder da. Es ist schon erstaunlich, was man doch für Schätze in sich trägt", resümierte die Lehrerin. In wärmere Gefilde hingegen führte der Vortrag "Mittelamerika - von Costa Rica nach Guatemala" von Pascal Violos. Unterlegt mit allerlei Tonmaterial, konnte man beim Anblick von Sandstränden, Palmen und Meer die kalten Temperaturen vor der Tür vergessen. Dazu gesellten sich sehr authentische Aufnahmen vom Alltagsleben der Menschen. Nach den sonnengetränkten Bildern des Reiseberichts gönnten sich Sigrun Enkelmann und Sonja Roensch einen Caipirinha. Sie seien jetzt in der Stimmung dafür. Beide kommen aus Niesky bei Görlitz und besuchen zum vierten Mal das Dia-Festival. "Der Vortrag hat mich sehr berührt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie einfach die Menschen doch dort leben. Sie wirken mitunter zufriedener als wir", sagte Enkelmann. Das Festival sei für sie eine Art Blick über den Tellerrand. Man könne immer etwas für sich mitnehmen. Apropos Minusgrade vor der Tür. Hartgesottene Outdoor-Experten trotzten diesen und übernachteten im Zelt. So auch Gunnar Green und Kirsten Awe aus Flensburg. Beide saßen an einem Tisch auf dem ansonsten mit Schnee bedeckten Campingplatz und tranken Kaffee, den sie selbst zubereitet hatten. Die Kälte sei kein Problem: "Man braucht doch nur einen guten Schlafsack", sagt Green. Vor fünf Jahren haben sich die Flensburger auf dem Festival kennengelernt. Seitdem besuchen sie es immer als Duo. "Hier sind viele Gleichgesinnte. Lauter interessante Menschen, die etwas wagen", sagte Awe.
Doch nicht nur auf der Leinwand konnte man den Hauch der weiten Welt vernehmen, auch beim bunten Drumherum. Neben allerlei Ständen, die so ziemlich jede Reise jenseits von all-inclusive anboten, konnte man Didgeridoo- und Sambaklänge vernehmen, sich an der Kletterwand versuchen oder orientalische Köstlichkeiten naschen wie etwa syrische Backwaren. Mittendrin im geselligen Treiben Axel Brümmer und Peter Glöckner, die alle Hände voll zu tun hatten, das Event zu stemmen, schließlich war in diesem Jahr alles eine Spur größer. "Es ist anstrengend, aber die weltoffene Atmosphäre samt der tollen Menschen entschädigt ungemein", bilanzierte Brümmer. Sein persönlicher Höhepunkt war am Sonntag der Auftritt von Rüdiger Nehberg, der sein großes Vorbild ist. Zu einem Publikumsliebling avancierte ein Esel namens Orpheus. Dieser stand brav neben der Halle. Sein Besitzer, Danny Fränkel, hatte ihn mitgebracht. Gemeinsam sind sie durch Südeuropa gereist.
28.01.2013
Quelle: rudolstadt.otz.de
Das 15. Thüringer Dia-Festival lockte 11 000 Besucher in die Stadthalle.
von Marcus Schulze
Die Stadthalle war zweifelsohne der Ort im Städtedreieck, der in den vergangenen drei Tagen die meiste Aufmerksamkeit auf sich zog. Rund 11 000 Besucher pilgerten in den 1930 errichteten Bau, um im Rahmen des 15. Thüringer Dia-Festivals einmal um die ganze Welt zu reisen. So ging es nach Asien, Afrika, Australien, Nordamerika oder Europa. Zum ersten Mal fand die Veranstaltung in dem Kurort statt. So konnten die Besucher u.a. überwältigende Impressionen von Island beim Vortrag von Fotograf Stefan Erdmann bestaunen, der auch von seinen abenteuerlichen Arbeitsbedingungen für den Film berichtete. Er ist mit einem kleinen Flugzeug über Gletscher und aktive Vulkane geflogen. "Ich konnte den Herzschlag der Erde fühlen", sagte Erdmann. Dabei war er der Witterung gnadenlos ausgeliefert: "Das waren äußerst elementare Situationen. Auf die hätte ich gerne verzichtet." Doch diese Grenzerfahrungen hatten sich gelohnt. Dem Publikum im vollbesetzten großen Saal knapp 900 Plätze stockte bisweilen der Atem. Begeistert war Astrid Coch: "Ich bin total überwältigt." Sie war schon einmal in dem skandinavischen Land. Damals besuchte sie ihre Tochter "Jetzt sind die Erinnerungen wieder da. Es ist schon erstaunlich, was man doch für Schätze in sich trägt", resümierte die Lehrerin. In wärmere Gefilde hingegen führte der Vortrag "Mittelamerika - von Costa Rica nach Guatemala" von Pascal Violos. Unterlegt mit allerlei Tonmaterial, konnte man beim Anblick von Sandstränden, Palmen und Meer die kalten Temperaturen vor der Tür vergessen. Dazu gesellten sich sehr authentische Aufnahmen vom Alltagsleben der Menschen. Nach den sonnengetränkten Bildern des Reiseberichts gönnten sich Sigrun Enkelmann und Sonja Roensch einen Caipirinha. Sie seien jetzt in der Stimmung dafür. Beide kommen aus Niesky bei Görlitz und besuchen zum vierten Mal das Dia-Festival. "Der Vortrag hat mich sehr berührt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie einfach die Menschen doch dort leben. Sie wirken mitunter zufriedener als wir", sagte Enkelmann. Das Festival sei für sie eine Art Blick über den Tellerrand. Man könne immer etwas für sich mitnehmen. Apropos Minusgrade vor der Tür. Hartgesottene Outdoor-Experten trotzten diesen und übernachteten im Zelt. So auch Gunnar Green und Kirsten Awe aus Flensburg. Beide saßen an einem Tisch auf dem ansonsten mit Schnee bedeckten Campingplatz und tranken Kaffee, den sie selbst zubereitet hatten. Die Kälte sei kein Problem: "Man braucht doch nur einen guten Schlafsack", sagt Green. Vor fünf Jahren haben sich die Flensburger auf dem Festival kennengelernt. Seitdem besuchen sie es immer als Duo. "Hier sind viele Gleichgesinnte. Lauter interessante Menschen, die etwas wagen", sagte Awe.
Doch nicht nur auf der Leinwand konnte man den Hauch der weiten Welt vernehmen, auch beim bunten Drumherum. Neben allerlei Ständen, die so ziemlich jede Reise jenseits von all-inclusive anboten, konnte man Didgeridoo- und Sambaklänge vernehmen, sich an der Kletterwand versuchen oder orientalische Köstlichkeiten naschen wie etwa syrische Backwaren. Mittendrin im geselligen Treiben Axel Brümmer und Peter Glöckner, die alle Hände voll zu tun hatten, das Event zu stemmen, schließlich war in diesem Jahr alles eine Spur größer. "Es ist anstrengend, aber die weltoffene Atmosphäre samt der tollen Menschen entschädigt ungemein", bilanzierte Brümmer. Sein persönlicher Höhepunkt war am Sonntag der Auftritt von Rüdiger Nehberg, der sein großes Vorbild ist. Zu einem Publikumsliebling avancierte ein Esel namens Orpheus. Dieser stand brav neben der Halle. Sein Besitzer, Danny Fränkel, hatte ihn mitgebracht. Gemeinsam sind sie durch Südeuropa gereist.
28.01.2013
Quelle: rudolstadt.otz.de