Phantom der Oper
vom Freitag, 3. Januar 2014Ein unheimlicher Gast spukt in Bad Blankenburg
von Roberto Burian
Es ist ein Stoff zum Träumen, zum Hassen und Lieben, zum Verzweifeln und Mitfiebern. Paris 1870: Die Pariser Oper wird von einem unheimlichen Geist terrorisiert, der versucht, Einfluss auf die musikalische Leitung zu nehmen. Eine völlig andere, nicht von Andrew Lloyd Webber geprägte Version, der altbekannten Geschichte um das entstellte Phantom Erik und seiner verzweifelten Liebe zu Christine Daaé boten die Darsteller den 1100 Gästen am Freitagabend in der Bad Blankenburger Stadthalle. Das Produzententeam Gerd Köthe und Roland Heck hatte sich dieses Stoffes angenommen und zusammen mit den Autoren Deborah Sasson und Jochen Sautter neu in Szene gesetzt. Hin und her gerissen pendelte Christine (Deborah Sasson) zwischen ihrem Lehrmeister der Musik, dem Phantom, der sie abgöttisch liebte und Graf Raoul. Auf der Bühne entbrannte ein Zweikampf der Eifersucht. Wenn jemand diese Zerrissenheit optisch und gesanglich eindrucksvoll in Szene zu setzen vermag, dann ist das die Bostoner Sängerin. Der Weltstar brillierte mit ihrer kraftvollen Sopranstimme und einer fast schon dominanten Bühnenpräsenz. Axel Olzinger als "Phantom" bot gesanglich und darstellerisch allerdings einen ebenbürtigen Widerpart. Für Heiterkeit sorgte das Direktorenduo und die aufwendigen Kostüme gaben der Pariser Opernwelt zusätzlich einen speziellen Glanz. Bühnentechnik und Effekte waren bis ins Detail geplant. Peter Moss hatte dazu Melodien im modernen zeitgemäßen Sound komponiert. Als Ergänzung wurden klassische Werke von Verdi, Puccini und anderen Opernkomponisten eingefügt. 18 Musiker, besetzt zwischen Rockband und Symphonieorchester begleiteten die Darsteller live. Höhepunkt war der Maskenball. Die Arie Habanera aus Carmen als Zugabe, wurde mit rhythmischem Applaus und Ovationen belohnt. "Eine tolle Inszenierung", waren die Bad Blankenburger Stefan und Tina Haferstroh der Meinung. Letztere hätte sich allerdings durchaus ein paar mehr der bekannten Songs gewünscht. Tochter Shaniqua (10) war ebenfalls angetan von den Sängern und Tänzern. Auch Annie Eckert aus Ilmenau habe ihr Kommen nicht bereut, wie sie versicherte. "Phantomschmerzen" plagten dagegen Tom Attula dem das Stück, zumindest bis zur Pause, noch nicht überzeugen konnte. Er hatte, wie der eine oder an der Besucher sicher auch, die von Webber geprägte Version im Hinterkopf.
von Roberto Burian
Es ist ein Stoff zum Träumen, zum Hassen und Lieben, zum Verzweifeln und Mitfiebern. Paris 1870: Die Pariser Oper wird von einem unheimlichen Geist terrorisiert, der versucht, Einfluss auf die musikalische Leitung zu nehmen. Eine völlig andere, nicht von Andrew Lloyd Webber geprägte Version, der altbekannten Geschichte um das entstellte Phantom Erik und seiner verzweifelten Liebe zu Christine Daaé boten die Darsteller den 1100 Gästen am Freitagabend in der Bad Blankenburger Stadthalle. Das Produzententeam Gerd Köthe und Roland Heck hatte sich dieses Stoffes angenommen und zusammen mit den Autoren Deborah Sasson und Jochen Sautter neu in Szene gesetzt. Hin und her gerissen pendelte Christine (Deborah Sasson) zwischen ihrem Lehrmeister der Musik, dem Phantom, der sie abgöttisch liebte und Graf Raoul. Auf der Bühne entbrannte ein Zweikampf der Eifersucht. Wenn jemand diese Zerrissenheit optisch und gesanglich eindrucksvoll in Szene zu setzen vermag, dann ist das die Bostoner Sängerin. Der Weltstar brillierte mit ihrer kraftvollen Sopranstimme und einer fast schon dominanten Bühnenpräsenz. Axel Olzinger als "Phantom" bot gesanglich und darstellerisch allerdings einen ebenbürtigen Widerpart. Für Heiterkeit sorgte das Direktorenduo und die aufwendigen Kostüme gaben der Pariser Opernwelt zusätzlich einen speziellen Glanz. Bühnentechnik und Effekte waren bis ins Detail geplant. Peter Moss hatte dazu Melodien im modernen zeitgemäßen Sound komponiert. Als Ergänzung wurden klassische Werke von Verdi, Puccini und anderen Opernkomponisten eingefügt. 18 Musiker, besetzt zwischen Rockband und Symphonieorchester begleiteten die Darsteller live. Höhepunkt war der Maskenball. Die Arie Habanera aus Carmen als Zugabe, wurde mit rhythmischem Applaus und Ovationen belohnt. "Eine tolle Inszenierung", waren die Bad Blankenburger Stefan und Tina Haferstroh der Meinung. Letztere hätte sich allerdings durchaus ein paar mehr der bekannten Songs gewünscht. Tochter Shaniqua (10) war ebenfalls angetan von den Sängern und Tänzern. Auch Annie Eckert aus Ilmenau habe ihr Kommen nicht bereut, wie sie versicherte. "Phantomschmerzen" plagten dagegen Tom Attula dem das Stück, zumindest bis zur Pause, noch nicht überzeugen konnte. Er hatte, wie der eine oder an der Besucher sicher auch, die von Webber geprägte Version im Hinterkopf.