Sie sind hier:  Startseite » Rückblicke

Panikkomplizen präsentieren VIZE UDO

vom Samstag, 25. Januar 2014
Hut ab vor dem Vize Udo
Arndt Rödiger und seine Panikkomplizen bieten in Bad Blankenburg eine spektakuläre Show

von Roberto Burian

Die locker-lässige Pose ist Pflicht. Die Coolness ist fast greifbar. Er singt - und klingt wie der echte Udo. Gerade eingeschwebt, schon gings zur Sache: Vize Udo, alias Arndt Rödiger, landete am Samstag als Astronaut, bevor er über die Stadthallenbühne tänzelt und den 300 Besuchern alles erzählte über die Liebe, das Saufen und das Leben von Deutschlands einzig wahrer Rock-Ikone: Udo Lindenberg. Die Show ist mehr als eine Hitsammlung. Die Handlung hat einen roten Faden, der die Songs zusammenhält. Auf der Leinwand werden Filmbilder vom Mauerbau bis zum Mauerfall gezeigt. Visueller Nachhilfeunterricht für die "Nachwendekinder" im Publikum. Die Kopie kommt nah an das Original heran. Da staunen die Erdbewohner, die zum Großteil mittleren Alters sind, also genau die, die in ihrer Jugend den Paniksound zelebriert haben. Rödiger und Duett-Partnerin Anna Stuckart halten beim "Mädchen aus Ost-Berlin" die Liebesgeschichte vom Kitsch fern. Glaubwürdigkeit statt ­Parodie. Das Allerwichtigste sei, sagt der Eisenacher, im Double nicht seine Identität zu verlieren. Deshalb kann sich die Show sehen und hören lassen. Und die Pro-tagonisten sind bis in die kleinen Rollen zielsicher aus­gesucht. Zu hören gibt es die bekanntesten Songs und schönsten Balladen aus 40 Jahren Lindenberg. Werke der frühen Zeit wie "Jonny Controletti", "Honky Tonky Show" gehören ebenso zum Repertoire wie die Hits der 80-er. "Hinterm Horizont" kann jeder mitsingen, die "Andrea Doria" auch. Der Chef lässt das Mikrofon kreiseln, harter Gitarrenrock geht in melodisch-melancholisches Klavierspiel über. Für die zahlreichen Panik­Nostalgiker holen die Musiker das "Cello" aus dem Keller. Ganz tief rein und aufs Angenehmste gänsehautfördernd ist der Song "Was hat die Zeit mit uns gemacht?" Sehr viel ernster geht es dann weiter als der Panikpräsident von seinen lebensgefährlichen Exzessen berichtet. Im grandiosen "Säufermond" erscheint so manche Gratwanderung des Glitzerknaben mit dem wahren Menschen, der dahinter-steckt, in einem ganz anderen Licht. Rödiger intoniert "Sie brauchen keinen Führer" - den Klassiker, bei dessen Interpretation es früher schon mal Bomben-drohungen gab, und "Wozu sind Kriege da", entstanden 1981 im Zuge des Nato-Doppelbeschlusses. Es ist eine prächtige Lindenberg-Zeitreise. Für die Fans in der ersten Reihe gibt's Eierlikörchen, längst hält es niemanden mehr auf seinem Platz. "Eine super Show, einfach großes Kino", findet der mit Hut und Sonnenbrille als "Lindianer" verkleidete André Zeidler, der aus Gera angereist ist. Auch Kumpel Frank Schiffner bezeichnet sich als Fan vom Panikrocker schon seit Kindertagen. "Tolle Musiker, galaktischer Auftritt", resümiert er. So mancher wäre halt gern genauso wie der nuschelnde Sprücheklopfer mit dem großen Herzen - oder zumindest wie sein Vize. Mittlerweile spielen die Akteure noch eine Zugabe, und noch eine und noch eine...

26.01.2014

Quelle: rudolstadt.otz.de
Newsletter
Stadthalle Bad Blankenburg Betriebsgesellschaft mbH • Bahnhofstr.23 • D-07422 Bad Blankenburg
Tel.: 036741 56827-0 • Fax: 036741 56827-21 • info@stadthalle-bad-blankenburg.de