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Silvesterkonzert "Paris, mon amour..."

vom Mittwoch, 31. Dezember 2014
Rekord mit 1700 Musikfreunden: Von Bad Blankenburg auf Rendezvous nach Paris
Es war ein Wagnis, aber das Publikum hat sich gern darauf eingelassen. Mehr als 1700 Musikfreunde erlebten Silvester die beiden Konzerte der Thüringer Symphoniker in der Stadthalle. Ein Rekord.

von Heike Enzian

Jacques Brel soll es bei seinem Auftritt in der New Yorker Cornegie Hall 1965 geschafft haben: Obwohl das Publikum die französische Sprache kaum verstand, war der Funke schnell übergesprungen. Bis heute hat sich daran nichts geändert: Französische Chansons erreichen Herz und Seele, auch ohne dass man jedes Wort übersetzen kann. Das erlebten auch die Zuhörer der beiden Silvesterkonzerte der Thüringer Symphoniker unter der Leitung von Musikdirektor Oliver Weder in der Bad Blankenburger Stadthalle, die diesmal in die Stadt der Liebe und der Lieder entführten. Ein bisschen Drama, ein bisschen Melancholie, viel Charme und Stimme - aus diesen Zutaten wurden zwei Stunden beste Unterhaltung zum Jahresausklang gemischt. Sänger Bernard Bruel und sein Begleiter am Flügel Sebastien Jaudon präsentierten die Lieder ihrer großen Vorbilder Edith Piaf, Gilbert Becaud oder Charles Aznavour, allen voran aber die von Jacques Brel, den Bruel besonders verehrt und dem der zweite Konzertteil gewidmet war. Die Thüringer Symphoniker stellten sich auf die Gäste ein, ganz so, als wäre dieses Genre ihr täglich Brot.
Damit man als Zuhörer inhaltlich doch nicht ganz im Dunkeln tappte, warteten Oliver Weder und die junge Konzertdramaturgin Johanna Muschong als Moderatoren-Duo mit interessanten Details zu den Liedern und Interpreten auf. So ging es munter durch die Gefühlswelt von äußert flott wie beispielsweise bei der musikalischen Hommage an die Stadt Brüssel, in der Brel aufgewachsen ist, bis sehr emotional bei einem seiner schönsten Liebeslieder "Ne me quitte pas" ("Verlass mich nicht)". Mit einem Hoch auf das Leben und die Liebe mit dem bekannten Titel "Madelaine" steuerte das Konzert auf das Finale zu. Am Ende emp­fahl die charmante Moderatorin, vielleicht mal wieder im heimischen Plattenschrank zu kramen und sich an das eine oder andere Lied zu erinnern. Damit und mit dem Wunsch, dem Theater und Orchester auch 2015 - einem Schicksalsjahr, wenn es um die weitere Finanzierung geht - die Treue zu halten, wurde das Publikum in die Nacht verabschiedet.

02.01.2015
Quelle: rudolstadt.otz.de
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