Die Puhdys
vom Samstag, 10. Januar 2015Puhdys laufen in Bad Blankenburg vor über 1000 Fans zu Hochform auf
Das allerletzte Mal in ihrer ellenlangen Karriere sind "Maschine", "Quaster" und Co. jetzt auf Tour.
von Roberto Burian.
In der Stadthalle Bad Blankenburg kommen die Puhdys am Samstagabend vor über 1000 Fans schwerlich um ihre Kult-Hymnen herum. RocknRoll ist ihr Geschäft - seit 46 Jahren. Nunmehr wollen Birr, Hertrampf, Meyer, Scharfschwerdt und Rasym abtreten, nicht erst als peinliche Tattergreise und gealterte Rock-Dinosaurier. Während sich andere selbst ihrer eigenen Legende entledigen, sind die Ostrocker munter wie eh und je. Frontmann "Maschine" spielt mit dem Publikum das gute alte Mitsing-Spiel. Hertrampf und Rasym an der Gitarre pressen die letzten Tropfen aus ihren sechssaitigen Lebensgefährtinnen. Zwar haben sie für ihre Akustik-Abschiedstour die Stöpsel gezogen, dafür singt das Publikum mit voller Kraft mit. Vor allem als die Klassiker "Alt wie ein Baum" oder "Rockerrente" erklingen, tönen 1000 Stimmen wie aus einer Kehle. Die Kultrocker sind in Hochform und gönnen sich auch die Zeit für Kalauer. Ober-Puhdy Birr grinst, als er seinen Bandkollegen Peter "Eingehängt" Meyer vorstellt. "Das ist der älteste Puhdy der Welt." Birr singt: "Lebt denn der alte Holz-Meyer noch?" Der antwortet mit einer Falsettstimme, die so manchem Sopran zur Ehre gereichen würde: "Ja, er lebt noch!" Und Dieter "Quaster" Hertrampf wird einmal mehr als Erfinder der Operette geoutet. Für die letzte Tour haben sich die Puhdys etwas verjüngt. Sie erhalten Unterstützung vom eigenen Nachwuchs. Bei "Geh zu ihr" stehen die Fans längst vor der Bühne, bei "Lebenszeit" haben die Erinnerungen selbst Glatzenträger mit Übergewicht eingeholt. Denn nicht nur die Band hat schon fast ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel, auch in den Reihen sind die Jahre sichtbar. Familientreffen: Kinder auf den Schultern von Papa, wie die kleine Johanna Obert aus Jena. Vater Thomas hat die Sechsjährige mit dem Puhdys-Virus infiziert. Familie Reuschel bekennt sich dazu, bereits in den 70er- Jahren erste Konzerte besucht zu haben. Dagegen findet Jessica Walter aus Unterwellenborn, mit gerade mal 20 Lenzen, die Musik "einfach nur klasse". Irgendwie passend, dass "Das Buch" der letzte Song ist. So wird in Bad Blankenburg eines der letzten Puhdys-Kapitel im Geschichtsbuch deutscher Rockmusik geschrieben.
12.01.2015
Quelle: rudolstadt.otz.de
Das allerletzte Mal in ihrer ellenlangen Karriere sind "Maschine", "Quaster" und Co. jetzt auf Tour.
von Roberto Burian.
In der Stadthalle Bad Blankenburg kommen die Puhdys am Samstagabend vor über 1000 Fans schwerlich um ihre Kult-Hymnen herum. RocknRoll ist ihr Geschäft - seit 46 Jahren. Nunmehr wollen Birr, Hertrampf, Meyer, Scharfschwerdt und Rasym abtreten, nicht erst als peinliche Tattergreise und gealterte Rock-Dinosaurier. Während sich andere selbst ihrer eigenen Legende entledigen, sind die Ostrocker munter wie eh und je. Frontmann "Maschine" spielt mit dem Publikum das gute alte Mitsing-Spiel. Hertrampf und Rasym an der Gitarre pressen die letzten Tropfen aus ihren sechssaitigen Lebensgefährtinnen. Zwar haben sie für ihre Akustik-Abschiedstour die Stöpsel gezogen, dafür singt das Publikum mit voller Kraft mit. Vor allem als die Klassiker "Alt wie ein Baum" oder "Rockerrente" erklingen, tönen 1000 Stimmen wie aus einer Kehle. Die Kultrocker sind in Hochform und gönnen sich auch die Zeit für Kalauer. Ober-Puhdy Birr grinst, als er seinen Bandkollegen Peter "Eingehängt" Meyer vorstellt. "Das ist der älteste Puhdy der Welt." Birr singt: "Lebt denn der alte Holz-Meyer noch?" Der antwortet mit einer Falsettstimme, die so manchem Sopran zur Ehre gereichen würde: "Ja, er lebt noch!" Und Dieter "Quaster" Hertrampf wird einmal mehr als Erfinder der Operette geoutet. Für die letzte Tour haben sich die Puhdys etwas verjüngt. Sie erhalten Unterstützung vom eigenen Nachwuchs. Bei "Geh zu ihr" stehen die Fans längst vor der Bühne, bei "Lebenszeit" haben die Erinnerungen selbst Glatzenträger mit Übergewicht eingeholt. Denn nicht nur die Band hat schon fast ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel, auch in den Reihen sind die Jahre sichtbar. Familientreffen: Kinder auf den Schultern von Papa, wie die kleine Johanna Obert aus Jena. Vater Thomas hat die Sechsjährige mit dem Puhdys-Virus infiziert. Familie Reuschel bekennt sich dazu, bereits in den 70er- Jahren erste Konzerte besucht zu haben. Dagegen findet Jessica Walter aus Unterwellenborn, mit gerade mal 20 Lenzen, die Musik "einfach nur klasse". Irgendwie passend, dass "Das Buch" der letzte Song ist. So wird in Bad Blankenburg eines der letzten Puhdys-Kapitel im Geschichtsbuch deutscher Rockmusik geschrieben.
12.01.2015
Quelle: rudolstadt.otz.de