Ausbilder Schmidt
vom Donnerstag, 12. März 2015Alles lacht auf sein Kommando
Es ist Donnerstagabend in der Bad Blankenburger Stadthalle. Um Punkt 20 Uhr marschiert dort der gefürchtete Spieß auf die Bühne.
von Roberto Burian
Mit Kasernenton und finsterer Miene begrüßt Ausbilder Schmidt zirka 200 „Luschen“, mit derben Sprüchen. Ein echter Stinkstiefel, der jede Menge gemeine, fiese Sprüche" im Marschgepäck hat. Der Kölner Stand-Up-Comedian Holger Müller hat mit seinem Bundeswehr-Ausbilder eine grandiose Kunstfigur geschaffen, die vor allem die Kerle im Alter zwischen 12 und 50 Lenzen schwer begeistert. Mit alter Bundeswehruniform, Zigarre und Sonnenbrille, hat der Drecksack sein Publikum von Anfang an auf seiner Seite. Und das obwohl der bissige Kriegsfreund auch bei seinem zweiten Auftritt in Bad Blankenburg keinen Hehl daraus, dass er nicht unbedingt der Welt größter Menschenfreund ist. „Schmidti“ zog alle Ausbilderregister und bombardierte seine Fans zwei stundenlang mit Gags nonstop und sorgte für wahre Lachsalven. Ursula von der Leyens Position als Verteidigungsministerin – und damit als seine Chefin sei perfekt: „Wer sieben Kinder hat, kann auch ’ne Armee führen“. Nach einem Besuch im französischen Feinschmeckerrestaurant weiß er warum die Deutschen langsam aussterben: „Weil die Franzosen dem Klapperstorch die Nahrung wegfressen!“ Andere mögen mittels Lichthupe drängeln, Ausbilder Schmidt gibt auf der Überholspur einen Warnschuss ab. Mit seiner knallharten Militär-Persiflage hat Müller eine Nische in der Comedylandschaft besetzt. Spaß brachte auch das direkte Spiel mit dem Publikum, das er nach der Pause mit seinem Megafon wieder auf die Plätze trieb. „Zack, zack, zack!“ Auch die Gäste in den hinteren Reihen sind jetzt nicht mehr sicher. Wenig später dürfen die Anwesenden miterleben, wie „Schmidti“ einst bei seinen Lieblings-Rekruten Peter Maffay, Klaus Kinski oder Herbert Grönemeyer alle Ausbilderregister zog und den Promis den Marsch blies. Vor allem sein Ausflug in die eigene Pubertät und seine Rolle als Vater eines 13-jährigen Sohnes überzeugen. Schmidt war nichts heilig warum auch, dass Publikum folgte ihm und gehorchte. Angela Merkel oder den Papst alle kanzelt er im rüden Ton ab. Nur auf einen lässt er nichts kommen: auf seinen Panzer Leo. „Nach einem langen Arbeitstag ist der Typ eine willkommene Abwechslung“, sagt der der Rudolstädter Ralf Hiller. In der Fröbelstadt jedenfalls lachte alles zwei Stunden lang auf das Kommando des einzig wahren „Panzerflüsterers“.
Es ist Donnerstagabend in der Bad Blankenburger Stadthalle. Um Punkt 20 Uhr marschiert dort der gefürchtete Spieß auf die Bühne.
von Roberto Burian
Mit Kasernenton und finsterer Miene begrüßt Ausbilder Schmidt zirka 200 „Luschen“, mit derben Sprüchen. Ein echter Stinkstiefel, der jede Menge gemeine, fiese Sprüche" im Marschgepäck hat. Der Kölner Stand-Up-Comedian Holger Müller hat mit seinem Bundeswehr-Ausbilder eine grandiose Kunstfigur geschaffen, die vor allem die Kerle im Alter zwischen 12 und 50 Lenzen schwer begeistert. Mit alter Bundeswehruniform, Zigarre und Sonnenbrille, hat der Drecksack sein Publikum von Anfang an auf seiner Seite. Und das obwohl der bissige Kriegsfreund auch bei seinem zweiten Auftritt in Bad Blankenburg keinen Hehl daraus, dass er nicht unbedingt der Welt größter Menschenfreund ist. „Schmidti“ zog alle Ausbilderregister und bombardierte seine Fans zwei stundenlang mit Gags nonstop und sorgte für wahre Lachsalven. Ursula von der Leyens Position als Verteidigungsministerin – und damit als seine Chefin sei perfekt: „Wer sieben Kinder hat, kann auch ’ne Armee führen“. Nach einem Besuch im französischen Feinschmeckerrestaurant weiß er warum die Deutschen langsam aussterben: „Weil die Franzosen dem Klapperstorch die Nahrung wegfressen!“ Andere mögen mittels Lichthupe drängeln, Ausbilder Schmidt gibt auf der Überholspur einen Warnschuss ab. Mit seiner knallharten Militär-Persiflage hat Müller eine Nische in der Comedylandschaft besetzt. Spaß brachte auch das direkte Spiel mit dem Publikum, das er nach der Pause mit seinem Megafon wieder auf die Plätze trieb. „Zack, zack, zack!“ Auch die Gäste in den hinteren Reihen sind jetzt nicht mehr sicher. Wenig später dürfen die Anwesenden miterleben, wie „Schmidti“ einst bei seinen Lieblings-Rekruten Peter Maffay, Klaus Kinski oder Herbert Grönemeyer alle Ausbilderregister zog und den Promis den Marsch blies. Vor allem sein Ausflug in die eigene Pubertät und seine Rolle als Vater eines 13-jährigen Sohnes überzeugen. Schmidt war nichts heilig warum auch, dass Publikum folgte ihm und gehorchte. Angela Merkel oder den Papst alle kanzelt er im rüden Ton ab. Nur auf einen lässt er nichts kommen: auf seinen Panzer Leo. „Nach einem langen Arbeitstag ist der Typ eine willkommene Abwechslung“, sagt der der Rudolstädter Ralf Hiller. In der Fröbelstadt jedenfalls lachte alles zwei Stunden lang auf das Kommando des einzig wahren „Panzerflüsterers“.