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Markus Maria Profitlich - Mensch Markus live

vom Samstag, 12. Dezember 2015
Comedian Markus Maria Profitlich trifft in Bad Blankenburg seinen wohl größten Fan

Fast 500 Zuschauer kamen am Samstagabend in die Stadthalle, um Markus Maria Profitlich, das „Schwergewicht der Comedy“, bei seinem ersten Gastspiel auf der Bühne in Bad Blankenburg zu erleben.

von Roberto Burian

Markus Maria Profitlich sorgte für kräftige Lachanfälle im Publikum. Der gebürtige Bonner ging in seinem Programm auf humorvolle Art der Frage nach, ob es ein Leben nach dem 50. Geburtstag gibt. Als Mann in den besten Jahren in der Mitte des Lebens angekommen, hatte Markus Maria Profitlich – als TV-Comedian einem breiten Publikum bekannt – mit dem Älterwerden seine Probleme. „Ja, ich bin auch schon über 50“, bekannte er. Witzelnd, spöttelnd, voller Selbstironie und unerschütterlichem Humor blickte er auf sein Leben zurück. Grenzwertig kalauert sich der Wortakrobat am Rand der ­Gürtellinie, wenn er mit vollem Körpereinsatz und beredter ­Mimik zu Felde zog. Der direkte Vergleich mit George Clooney und Brad Pitt, beide froh und glücklich, dass „Mensch Markus“ endlich Hollywood verlassen hatte, fiel – wie könnte es anders sein, eindeutig zu seinen Gunsten aus. Als Tarzan oder John Wayne, mit bis zum Anschlag hoch gezogener Hose, hatte er die Lacher gleichermaßen auf seiner Seite. Von der Vorsorgeuntersuchung für Männer bis zum Geschenk der kleinen Tochter zum 50., einem Gutschein für ein Piercing, griff er die verschiedensten Aspekte des Älterwerdens auf. Und für einen Besucher hielt der Tag noch eine besondere Überraschung bereit. 2011 hatte Florian Günzel, der schwerstmehrfachbehindert ist, in Leipzig als Besucher seines Auftritts bereits einen kurzen Kontakt mit dem Comedian. Im Vorfeld bat der 23-Jährige nunmehr die Eltern, ihn ins Allianzhaus der Stadt einzuladen. Profitlich, selbst Christ und als (Hörbuch-) Vorleser von christlichen Büchern mit satirisch-humorvollen Inhalten bekannt, sagte zu. Erwartungsvoll saßen dann alle im Café, und als der Star kam, sprang Florian vor Freude fast aus seinem Rollstuhl. Er kann zwar kaum sprechen, aber er hat mit einzelnen Worten, Tönen und seiner Mimik und Gestik viele Möglichkeiten, seiner Umwelt deutlich zu machen, was er will. Besonders wenn er sich freut, ist das nicht zu über­sehen. Beide haben sich schnell angefreundet und abends rollte Florian dann in Begleitung seines Freundes und Assistenten Eric Buchmann, der dafür extra aus Leipzig gekommen war, mit seinem Rollstuhl in die erste ­Reihe. Als sich der Künstler zum Abschluss der Veranstaltung von der Bühne herab bei Fan Florian für die Einladung in die Fröbelstadt bedankte, war der Abend perfekt. Nicht nur für Florian und Eric, sondern für alle, die 100 Minuten lang an den teils frechen, teils hintersinnigen Pointen des Comedian ihren Spaß hatten.

15.12.15 / OTZ
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