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180 Jahre Volkschor

vom Samstag, 9. Juni 2018
Ein glanzvoller Festakt zum Jubiläum
Der Chorgesang in Bad Blankenburg ist fast zwei Jahrhunderte alt.

von Roberto Burian

Es ist eine beeindruckende Zahl und ein seltenes Jubiläum für einen Chor. Denn mal ehrlich: Wer kann schon von sich behaupten, dass er seit 180 Jahren für den guten Ton sorgt, regelmäßig auf sich aufmerksam macht und seinem Publikum schöne Stunden beschert? Der Volkschor in Bad Blankenburg kann es. Wie feiert man ein großes Chor-Jubiläum am besten? Ganz klar: Mit vielen Freunden, die genauso viel Spaß an der Musik haben wie man selbst. Das dachten sich auch die Fröbelstädter Sangesfreunde. Dem Motto, sich dort niederzulassen, wo man gerne singe, entsprechend war die „Crème de la Crème“ der Singbegeisterten aus der Region zahlreich am Samstag in die Stadthalle gepilgert. Sänger und Tänzer eroberten die Bühne des Veranstaltungshauses, wo die Chorgemeinschaft in einem würdigen Festakt den Jahrestag der Vereinsgründung feierte. Hinter der Fahne, flankiert von Bürgermeister, der Lavendelkönigin und ihren Prinzessinnen betraten die Lokalmatadoren unter dem Jubel von Freunden und Gästen pünktlich den Saal. Das Schalmeienorchester Meuselbach marschierte voraus und gab den Takt an. Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der 1.Vorsitzender Peter Kirchner alle Gäste, unter ihnen Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). „Das gemeinsame Singen stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Deshalb bin ich heute auch gern nach Bad Blankenburg gekommen“, so der Politiker. Das Programm, humorvoll moderiert von Sibylle Janca, bot den begeisterten Zuhörern alles, was das Herz eines Chormusikfreundes höher schlagen ließ. Dabei präsentierten die hochmotivierten Sangesgemeinschaften eine breit gefächerte Palette von Kunst und Volksliedern aus vielen Landschaften Europas. Die Stimmband-Akrobaten glänzten auch wenn sich deren Haarpracht inzwischen gelichtet und eine graue Einfärbung bekommen hat. Wenn hochkarätige Chöre zusammen Geburtstag feiern, ist auch ein Sängerfest zu erwarten. „Es ist wichtig, dass die Chöre mit ihrem Liedgut präsent sind und man diesen Zusammenhalt spürt. Wir waren auch schon beim 175. Jubiläum dabei und haben diesmal unsere beiden Tanzgruppen mitgebracht“, sagte Winfried Koll, 1. Vorsitzender des Folkloreensembles Neuhaus. Gemeinsam mit der Showtanzgruppe des einheimischen Karnevalvereins sorgen sie für Abwechslung im Programm. Letztere brachten darüber hinaus schon Mal einen kleinen Ausblick auf die Faschingssaison mit. Wer singt, lebe länger. Der Altersdurchschnitt sei zwar hoch, aber man sei nicht alt, sondern reif und erfahren, sagte eine Besucherin schmunzelnd. Wer seine grauen Zellen trainieren und Glückshormone erleben wolle, sei im Chor richtig, so ihre Empfehlung. Natürlich umrahmte auch der Jubiläumschor den Festakt musikalisch. Einer der Höhepunkte war der gemeinsame Auftritt mit dem befreundeten Tarnauer Chor aus der Partnergemeinde. Mit Herbert Roths berühmtem Rennsteig-Lied, der inoffiziellen Hymne Thüringens klang der Nachmittag aus.
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