Tanzstundenabschlussball
vom Freitag, 23. November 2018Ein emotionaler Schlussakt des Jahres
Die Ballsaison endet für 380 Tänzer und 1300 Gäste am Wochenende in der Bad Blankenburger Stadthalle
von Roberto Burian
„Vor, Vor, Seit, An.“ Susanne Hähner steht wie ein Zeremonienmeister auf der Bühne und gibt ihre Anweisungen per Funkmikro an die Adressaten weiter. Sie ist Tanzlehrer, ihre Kommandos gelten rund 90 jungen Pärchen, die meist aus der Umgebung kommen und die bei Hähner und ihrem Team das kleine Einmaleins des Tanzens lernen wollen. Im Grundkurs der Tanzschule aus Saalfeld geht es freilich nicht um die Sprungkraft der Wadenmuskeln, sondern darum, die Schritte zu lernen. Die sollen dann helfen, quasi schwerelos übers Parkett zu gleiten und die Tanzpartnerin wie eine Feder in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Das alles soll auch noch so aussehen, als würde es nicht den Hauch von Mühe machen. Ein Idealbild. Es ist allerdings unübersehbar, dass vor allem die jungen Tänzer noch eine Portion Unsicherheit mit im Arm führen, wenn die Chefin ihre Anweisungen gibt. „Das kann auch gar nicht anders sein“, meint die Tanzlehrerin. „Die Kursteilnehmer haben zwar schon viel gelernt, was man auch sieht, aber ehe man richtig sicher ist, muss man eine Menge üben. Trotzdem: Sie sind schon viel besser geworden - die ersten Stunden waren ja faktisch nur dazu da, die eigenen Füße zu sortieren. Das Programm für den Grundkurs – neun Wochen lang wurde einmal wöchentlich anderthalb Stunden gelernt und geübt -war für die Kürze der Zeit ziemlich vollgepackt. Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Foxtrott, Jive, Party Dance, stehen ebenso auf dem Plan wie Cha-Cha-Cha und Discofox, Blues und Slow Rock. Aus jedem Tanzbereich, ob Standard-, Latein oder Modetanz, ist etwas vertreten. Schrittfolge, Drehungen und die richtige Haltung: Das wollten die Teilnehmer lernen. Bei denen die weitermachen, immerhin über 80 Prozent, kommen noch Tango, Samba, Quickstep oder Paso Doble dazu. Zig Video- und Digitalkameras wurden gezückt, als die Töchter ihre Väter und die Söhne ihre Mütter zum Tanz aufforderten. Keiner der Anwesenden konnte sich zuvor dem Charme des Auftrittes der kleinen Tanzmäuse entziehen. Die Zeiten, in denen Tanzen einzig und allein mit einem Gesellschaftstanzkurs kurz vor der Hochzeit oder dem Abiturientenball assoziiert wurde, sind längst vorbei. Dank diversen Castingshows hat das Tanzen Einzug in unsere Wohnzimmer gehalten und reißt immer mehr Menschen vom Sofa. Entsprechend breit gefächert ist mittlerweile das Angebot an Tanzkursen. Einmal gutes Benehmen, bitte, für den Eintritt in die Welt der Gesellschaft, in der die Erwachsenen den Umgangston angeben. Besonders die Mädchen beweisen Hüfttauglichkeit. Vor allem der Spaß steht bei den Schülern im Vordergrund. Bei den Tänzen findet jeder etwas anderes am besten. Anastasia mag vor allem Discofox, Florian präferiert den langsamen Walzer und Vanessa und Julian mögen Tango. Letztere haben sich beim offenen Casting unter den aufmerksamen Augen einer Expertenjury ins Finale getanzt. Im MDR um 4-Studio gingen insgesamt drei Paare mit ihrer Walzerdarbietung ins Rennen um das „Goldene Ticket“ für den Semperopernball. Die Zuschauer waren im Anschluss via Online-Voting und Telefon-TED aufgerufen, für ihre Favoriten abzustimmen. Das Galaticket beinhaltet neben Eintritt und Debütantenrolle auch ein exklusives Kleid, Styling der Haare und Make-up, Debütantengebühr, Fliege, Ballschuhe für die Dame, Smoking und Schuhe für den Herren sowie fünf Übernachtungen in einem Premium-Hotel. Seit 2014 stellt die Saalfelder Tanzschule Debütanten für den Ball in Dresden. Am Anfang waren es zwei Paare, mittlerweile sind es 19. Und so einte beide Veranstaltungen neben anderen Highlights ein Auftritt der Tänzer vom Jugendtanzkreis zu Melodien von Abba und aus dem Kultfilm „Dirty Dancing“. Die Showtänze waren einmal mehr ein ästhetischer Grenzgang von Energie und Leidenschaft in der Leichtigkeit des Moments.
Die Ballsaison endet für 380 Tänzer und 1300 Gäste am Wochenende in der Bad Blankenburger Stadthalle
von Roberto Burian
„Vor, Vor, Seit, An.“ Susanne Hähner steht wie ein Zeremonienmeister auf der Bühne und gibt ihre Anweisungen per Funkmikro an die Adressaten weiter. Sie ist Tanzlehrer, ihre Kommandos gelten rund 90 jungen Pärchen, die meist aus der Umgebung kommen und die bei Hähner und ihrem Team das kleine Einmaleins des Tanzens lernen wollen. Im Grundkurs der Tanzschule aus Saalfeld geht es freilich nicht um die Sprungkraft der Wadenmuskeln, sondern darum, die Schritte zu lernen. Die sollen dann helfen, quasi schwerelos übers Parkett zu gleiten und die Tanzpartnerin wie eine Feder in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Das alles soll auch noch so aussehen, als würde es nicht den Hauch von Mühe machen. Ein Idealbild. Es ist allerdings unübersehbar, dass vor allem die jungen Tänzer noch eine Portion Unsicherheit mit im Arm führen, wenn die Chefin ihre Anweisungen gibt. „Das kann auch gar nicht anders sein“, meint die Tanzlehrerin. „Die Kursteilnehmer haben zwar schon viel gelernt, was man auch sieht, aber ehe man richtig sicher ist, muss man eine Menge üben. Trotzdem: Sie sind schon viel besser geworden - die ersten Stunden waren ja faktisch nur dazu da, die eigenen Füße zu sortieren. Das Programm für den Grundkurs – neun Wochen lang wurde einmal wöchentlich anderthalb Stunden gelernt und geübt -war für die Kürze der Zeit ziemlich vollgepackt. Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Foxtrott, Jive, Party Dance, stehen ebenso auf dem Plan wie Cha-Cha-Cha und Discofox, Blues und Slow Rock. Aus jedem Tanzbereich, ob Standard-, Latein oder Modetanz, ist etwas vertreten. Schrittfolge, Drehungen und die richtige Haltung: Das wollten die Teilnehmer lernen. Bei denen die weitermachen, immerhin über 80 Prozent, kommen noch Tango, Samba, Quickstep oder Paso Doble dazu. Zig Video- und Digitalkameras wurden gezückt, als die Töchter ihre Väter und die Söhne ihre Mütter zum Tanz aufforderten. Keiner der Anwesenden konnte sich zuvor dem Charme des Auftrittes der kleinen Tanzmäuse entziehen. Die Zeiten, in denen Tanzen einzig und allein mit einem Gesellschaftstanzkurs kurz vor der Hochzeit oder dem Abiturientenball assoziiert wurde, sind längst vorbei. Dank diversen Castingshows hat das Tanzen Einzug in unsere Wohnzimmer gehalten und reißt immer mehr Menschen vom Sofa. Entsprechend breit gefächert ist mittlerweile das Angebot an Tanzkursen. Einmal gutes Benehmen, bitte, für den Eintritt in die Welt der Gesellschaft, in der die Erwachsenen den Umgangston angeben. Besonders die Mädchen beweisen Hüfttauglichkeit. Vor allem der Spaß steht bei den Schülern im Vordergrund. Bei den Tänzen findet jeder etwas anderes am besten. Anastasia mag vor allem Discofox, Florian präferiert den langsamen Walzer und Vanessa und Julian mögen Tango. Letztere haben sich beim offenen Casting unter den aufmerksamen Augen einer Expertenjury ins Finale getanzt. Im MDR um 4-Studio gingen insgesamt drei Paare mit ihrer Walzerdarbietung ins Rennen um das „Goldene Ticket“ für den Semperopernball. Die Zuschauer waren im Anschluss via Online-Voting und Telefon-TED aufgerufen, für ihre Favoriten abzustimmen. Das Galaticket beinhaltet neben Eintritt und Debütantenrolle auch ein exklusives Kleid, Styling der Haare und Make-up, Debütantengebühr, Fliege, Ballschuhe für die Dame, Smoking und Schuhe für den Herren sowie fünf Übernachtungen in einem Premium-Hotel. Seit 2014 stellt die Saalfelder Tanzschule Debütanten für den Ball in Dresden. Am Anfang waren es zwei Paare, mittlerweile sind es 19. Und so einte beide Veranstaltungen neben anderen Highlights ein Auftritt der Tänzer vom Jugendtanzkreis zu Melodien von Abba und aus dem Kultfilm „Dirty Dancing“. Die Showtänze waren einmal mehr ein ästhetischer Grenzgang von Energie und Leidenschaft in der Leichtigkeit des Moments.