1. Büttenabend
vom Samstag, 16. Februar 2019Im Kurschatten der Burg steppte wieder der Bär. Hundertfach ertönt „Kur Scha“ in der ausverkauften Bad Blankenburger Narrhalla
von Roberto Burian
Wilde Stiere, rockende Cowboys, eine lustige Biene und sexy Gardemädels. Beim ersten Büttenabend in der ausverkauften Bad Blankenburger Narrhalla herrschte am Samstag einmal mehr überirdische Stimmung. Die Mutter aller Karnevalsformate ist Kult in breiten Kreisen der Gesellschaft. Da muss man hin. Das närrische Publikum hörte genau hin, war außer Rand und Band, tauchte ein in das bunte Seelenleben, wie es nur der Karneval bereithält. In der Hochburg des organisierten Frohsinns wollen die Protagonisten nach wie vor nicht nur die närrischen Gäste auf den Stuhlreihen zum Schunkeln bringen, sondern auch die Fans der Polit-Satire bedienen. Doch in einer Gesellschaft, die für moralische Fragen immer sensibler und in der die öffentliche Kontrolle immer größer wird, haben es auch die Spaßmacher schwerer. Und so sind gute Redner, die vor heiklen Themen nicht zurückschrecken und mehr zu bieten haben als weichgespülte Fröhlichkeit, rar geworden. Er ist Schulleiter, Kreisvorsitzender der FDP, berufener Bürger im Bildungsabschluss des Stadtrats - Büttenredner. Lutz Meier zieht in seinen Reimreden am liebsten die große Politik durch den Kakao. Einmal im Jahr überkommt es ihn: dann muss der Rudolstädter in die Bütt. Also in jenes Gebilde, in dem Menschen anderen gerne mal einen Spiegel vorhalten. Das macht der 57- Jährige mit großer Leidenschaft: Verkleidet als „Biene Maja“ zieht er mit schwarzer Seele dann alles durch den Kakao, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Ob bekannte Polit-Größen, die anwesenden Bürgermeister des Städtedreiecks, der Landrat und andere Persönlichkeiten aus seiner Umgebung - alle kriegen ihr Fett ab. Manches wie etwa die ominöse Schatzsuche im Schwarzeck nimmt er meist noch aktuell ins Programm. Auch von den Fröbitzer Weibern wurde wieder Deftiges und Kurioses in der Klatschrunde serviert. Sylvia Köferstein und Marita Möller zogen auf lustige Weise über Politik und Männer her, nahmen kein Blatt vor den Mund, philosophierten über menschliche Schwächen und lüfteten dabei so manche Dorfgeheimnisse. Nicht minder deftig die Bütt von Bernd Rost, die sich diesmal das TV- Programm vorknöpfte. Die Kunst, nach einer Choreographie die Stöcke zu bewegen zelebrierten einmal mehr die eindrucksvollen 17 kleinen und großen Trommler. In die Herzen der Zuschauer sangen und tanzten sich die Macher der Weiberfastnacht mit Anregungen für die kommenden Urlaubstage. Charlie Betz und sein Sangesfreund waren als Bauern auf der Suche nach einer passenden Frau und Gela Becher und Karsten Siewert versuchten sich gegenseitig von den Vorteilen einer Schreibmaschine oder eines Computers zu überzeugen. Sorgte das schon allein für Stimmung, so wurde sie durch die rasanten Darbietungen der Tanzgruppen, der Tanzmariechen sowie des Männerballetts noch gesteigert. Mit originellen Choreografien und witzigen Kostümen wussten sie zu überzeugen. Auch die Jugendtanzgruppe zeigte mit dem „Zirkus Halligalli“ eine bärenstarke Leistung. Hier gab es ebenso wie beim Gastauftritt der Jugendlichen aus der Partnerstadt Hofgeismar und dem Auftritt vom Präsidenten Lutz Krämer lautstarke „Zugabe“-Rufe. Wie immer war die Stimmung grandios. Bis weit in den Morgen hinein wurde geschwoft und noch so manche Passage aus den Büttenreden ausgewertet. Und über all dem ausgelassenen Treiben thronten Daniel II. und Tanja I. als Prinzenpaar.
von Roberto Burian
Wilde Stiere, rockende Cowboys, eine lustige Biene und sexy Gardemädels. Beim ersten Büttenabend in der ausverkauften Bad Blankenburger Narrhalla herrschte am Samstag einmal mehr überirdische Stimmung. Die Mutter aller Karnevalsformate ist Kult in breiten Kreisen der Gesellschaft. Da muss man hin. Das närrische Publikum hörte genau hin, war außer Rand und Band, tauchte ein in das bunte Seelenleben, wie es nur der Karneval bereithält. In der Hochburg des organisierten Frohsinns wollen die Protagonisten nach wie vor nicht nur die närrischen Gäste auf den Stuhlreihen zum Schunkeln bringen, sondern auch die Fans der Polit-Satire bedienen. Doch in einer Gesellschaft, die für moralische Fragen immer sensibler und in der die öffentliche Kontrolle immer größer wird, haben es auch die Spaßmacher schwerer. Und so sind gute Redner, die vor heiklen Themen nicht zurückschrecken und mehr zu bieten haben als weichgespülte Fröhlichkeit, rar geworden. Er ist Schulleiter, Kreisvorsitzender der FDP, berufener Bürger im Bildungsabschluss des Stadtrats - Büttenredner. Lutz Meier zieht in seinen Reimreden am liebsten die große Politik durch den Kakao. Einmal im Jahr überkommt es ihn: dann muss der Rudolstädter in die Bütt. Also in jenes Gebilde, in dem Menschen anderen gerne mal einen Spiegel vorhalten. Das macht der 57- Jährige mit großer Leidenschaft: Verkleidet als „Biene Maja“ zieht er mit schwarzer Seele dann alles durch den Kakao, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Ob bekannte Polit-Größen, die anwesenden Bürgermeister des Städtedreiecks, der Landrat und andere Persönlichkeiten aus seiner Umgebung - alle kriegen ihr Fett ab. Manches wie etwa die ominöse Schatzsuche im Schwarzeck nimmt er meist noch aktuell ins Programm. Auch von den Fröbitzer Weibern wurde wieder Deftiges und Kurioses in der Klatschrunde serviert. Sylvia Köferstein und Marita Möller zogen auf lustige Weise über Politik und Männer her, nahmen kein Blatt vor den Mund, philosophierten über menschliche Schwächen und lüfteten dabei so manche Dorfgeheimnisse. Nicht minder deftig die Bütt von Bernd Rost, die sich diesmal das TV- Programm vorknöpfte. Die Kunst, nach einer Choreographie die Stöcke zu bewegen zelebrierten einmal mehr die eindrucksvollen 17 kleinen und großen Trommler. In die Herzen der Zuschauer sangen und tanzten sich die Macher der Weiberfastnacht mit Anregungen für die kommenden Urlaubstage. Charlie Betz und sein Sangesfreund waren als Bauern auf der Suche nach einer passenden Frau und Gela Becher und Karsten Siewert versuchten sich gegenseitig von den Vorteilen einer Schreibmaschine oder eines Computers zu überzeugen. Sorgte das schon allein für Stimmung, so wurde sie durch die rasanten Darbietungen der Tanzgruppen, der Tanzmariechen sowie des Männerballetts noch gesteigert. Mit originellen Choreografien und witzigen Kostümen wussten sie zu überzeugen. Auch die Jugendtanzgruppe zeigte mit dem „Zirkus Halligalli“ eine bärenstarke Leistung. Hier gab es ebenso wie beim Gastauftritt der Jugendlichen aus der Partnerstadt Hofgeismar und dem Auftritt vom Präsidenten Lutz Krämer lautstarke „Zugabe“-Rufe. Wie immer war die Stimmung grandios. Bis weit in den Morgen hinein wurde geschwoft und noch so manche Passage aus den Büttenreden ausgewertet. Und über all dem ausgelassenen Treiben thronten Daniel II. und Tanja I. als Prinzenpaar.