Ausbilder Schmidt
vom Sonntag, 17. März 2019Sie kamen als Luschen und gingen als Männer
Comedian Holger Müller mischt in seiner Paraderolle als „Ausbilder Schmidt“ das Publikum in Bad Blankenburg auf
von Roberto Burian
Ausbilder Schmidt hat Werte: Disziplin, Pünktlichkeit und die Lizenz zum Anbrüllen. Bei Schmidt herrschen noch „Zucht und Ordnung“. Und wenn er mit dem Spruch „Morgen, Ihr Luschen!“ auf die Bühne kommen sollte, dann sollten alle Fans wissen, dass die Antwort: „ Morgen Chef!“ lautet. Mit Kasernenton und finsterer Miene begrüßt er am Sonntag zirka 200 „Luschen“, in der Bad Blankenburger Stadthalle. Ein echter Stinkstiefel, mit jeder Menge gemeiner, fieser Sprüche im Marschgepäck. Der Kölner Stand-Up-Comedian Holger Müller hat mit seinem Bundeswehr-Ausbilder eine grandiose Kunstfigur geschaffen. Mit alter Bundeswehruniform, Zigarre und Sonnenbrille, hat der Drecksack sein Publikum von Anfang an auf seiner Seite. Und das obwohl der bissige Kriegsfreund auch bei seinem dritten Gastspiel in der Fröbelstadt keinen Hehl daraus macht, dass er nicht unbedingt der Welt größter Menschenfreund ist. „Schmidti“ zog alle Ausbilderregister und bombardierte seine Fans zwei stundenlang mit Gags nonstop. In seinen neuen Sketchen lässt sich „der Chef“ unter anderem über seinen Sohn Ruck-Zuck aus, der ihm langsam aber sicher zu schlau wird. Er spricht auch viele gesellschaftliche Tabus an: etwa die Angst vor einer rassistischen Sprache, die in bestimmten kritischen Strömungen ständig hinterfragt und auf verdächtige Diskriminierungen untersucht wird. „Irgendwann wird Billard verboten“, befürchtet er – weil weiße farbige (Kugeln) einlochen. Punkten kann er mit seinen erstaunlichen parodistischen Fähigkeiten, die er als Imitator des früheren Managers von Bayer Leverkusen, Reiner Calmund oder den Stars Herbert Grönemeyer und Udo Lindenberg wiederholt unter Beweis stellt. Im zweiten Teil mischt er sich auch mal unters Publikum, provoziert seine Besucher und setzt sie auch mal Häme und Spott aus. In der Fröbelstadt jedenfalls lachte alles zwei Stunden lang auf das Kommando des einzig wahren „Panzerflüsterers“.
Comedian Holger Müller mischt in seiner Paraderolle als „Ausbilder Schmidt“ das Publikum in Bad Blankenburg auf
von Roberto Burian
Ausbilder Schmidt hat Werte: Disziplin, Pünktlichkeit und die Lizenz zum Anbrüllen. Bei Schmidt herrschen noch „Zucht und Ordnung“. Und wenn er mit dem Spruch „Morgen, Ihr Luschen!“ auf die Bühne kommen sollte, dann sollten alle Fans wissen, dass die Antwort: „ Morgen Chef!“ lautet. Mit Kasernenton und finsterer Miene begrüßt er am Sonntag zirka 200 „Luschen“, in der Bad Blankenburger Stadthalle. Ein echter Stinkstiefel, mit jeder Menge gemeiner, fieser Sprüche im Marschgepäck. Der Kölner Stand-Up-Comedian Holger Müller hat mit seinem Bundeswehr-Ausbilder eine grandiose Kunstfigur geschaffen. Mit alter Bundeswehruniform, Zigarre und Sonnenbrille, hat der Drecksack sein Publikum von Anfang an auf seiner Seite. Und das obwohl der bissige Kriegsfreund auch bei seinem dritten Gastspiel in der Fröbelstadt keinen Hehl daraus macht, dass er nicht unbedingt der Welt größter Menschenfreund ist. „Schmidti“ zog alle Ausbilderregister und bombardierte seine Fans zwei stundenlang mit Gags nonstop. In seinen neuen Sketchen lässt sich „der Chef“ unter anderem über seinen Sohn Ruck-Zuck aus, der ihm langsam aber sicher zu schlau wird. Er spricht auch viele gesellschaftliche Tabus an: etwa die Angst vor einer rassistischen Sprache, die in bestimmten kritischen Strömungen ständig hinterfragt und auf verdächtige Diskriminierungen untersucht wird. „Irgendwann wird Billard verboten“, befürchtet er – weil weiße farbige (Kugeln) einlochen. Punkten kann er mit seinen erstaunlichen parodistischen Fähigkeiten, die er als Imitator des früheren Managers von Bayer Leverkusen, Reiner Calmund oder den Stars Herbert Grönemeyer und Udo Lindenberg wiederholt unter Beweis stellt. Im zweiten Teil mischt er sich auch mal unters Publikum, provoziert seine Besucher und setzt sie auch mal Häme und Spott aus. In der Fröbelstadt jedenfalls lachte alles zwei Stunden lang auf das Kommando des einzig wahren „Panzerflüsterers“.