22. Thüringer Weltsichten Festival
vom Sonntag, 2. Februar 2020Von Eisbären und Palmen
Mit drei Tagen Abenteuer lockt die Bad Blankenburger Stadthalle über 10000 Besucher
von Roberto Burian
Herrliche Aussichten, hohe Gipfel und imposante Naturschauspiele beeindrucken Mama und Papa, sind aber den Kindern völlig egal. Die Minis bauchen eigene Abenteuer und spannende Geschichten. Am Wochenende gab es endlich die langersehnte 22. Auflage des Weltsichten Festivals in der Bad Blankenburger Stadthalle. Der Name ist Programm, steht aber nicht nur für Extremes. Vielmehr wollen die Macher ihre Gäste inspirieren, aus dem Alltag auszubrechen. Ob zu kleinen Fluchten vor der Haustür oder auf lang ersehnte Reisen um den Globus. Hier kann man einmal im Jahr die Reisen der Kosmopoliten verfolgen. Dabei kommen sie mit den Leuten ins Gespräch. Die wollen dann alles Mögliche wissen. Eine Menge spannender und landschaftlich überwältigender Ziele warten darauf, entdeckt zu werden. Die Vulkane auf Island, die Fjorde Norwegens, die Klippen Irlands. Wer begeisterte Kinderaugen beim Zoobesuch gesehen hat, kann sich in etwa vorstellen, wie groß die Faszination beim Anblick von Elefanten, Giraffen oder Nashörnern in freier Wildbahn sein mag. Einmal auf die andere Seite der Weltkugel -das klingt nach einer Herausforderung. Die einen flüchten in die Wärme Südostasiens, andere lassen sich nicht davon abhalten, mit dem Motorrad durch halb Europa zu reisen und den nächsten zieht es in die Weiten Namibias oder zu den Bären in Alaska. Darüber und über weitere faszinierende Erlebnisse berichten die vom Fernweh getriebenen Männer und Frauen. Die sind keine Forscher. Sie sind Abenteurer, jene, die manchmal bis an ihre Grenzen gehen. Ursprünglich in Saalfeld angesiedelt, findet die Veranstaltung seit 2013 in Bad Blankenburg statt, wodurch das überaus beliebte Weltenbummler-Festival seine Besucherzahlen deutlich steigern konnte. Dias waren es früher, heute ist alles Multimedial. Geblieben ist, dass der Vortragende fesselnde, teils unglaubliche, manchmal kuriose Geschichten erzählt und dadurch Einblick gibt in fremde Gegenden, Religionen und Kulturen. Die Ideengeber und Organisatoren Axel Brümmer und Peter Glöckner haben es geschafft, Menschen aller Couleur für Reisevorträge zu begeistern. Seit Jahren sitzen diese dicht gedrängt im Saal und lauschen gebannt den Erzählungen. Einen besonderen Charme haben die Vorträge hinter dem Vorhang, bei denen die Referenten hautnah zu erleben sind. Echte Backstage-Atmosphäre eben. Die „Creme de la Creme“ der Weltenbummler gab sich in der Fröbelstadt bereits die Klinke in die Hand, darunter Überlebenskünstler Rüdiger Nehberg, der Profibergsteiger Hans Kammerlander, der Bezwinger aller Wüsten Michael Martin oder der Himalaya-Experte Dieter Glogowski. Die Besucher genießen die Bilder und schalten für Stunden die Welt aus. So manche Möchtegern - Abenteurer können so zumindest visuell ihrer Entdeckerlust frönen. Auch wenn sie im Alltag ihr „Basislager“ in der heimischen Hängematte haben. Um die kindliche Fantasie in Schwung zu bringen und den Nachwuchs auf Entdeckertour zu schicken, haben sich die Protagonisten wieder so einiges einfallen lassen. Ein Mix aus Puppenspiel, Workshops, eine Seilrutsche über die Schwarza oder Bogenschießen stießen auf große Begeisterung. Einziger Wermutstropfen. Mit der diesjährigen Auflage endet ein langer Weg vom Vagabundendasein, der „Altmeister“, Axel Brümmer und Peter Glöckner. Letzterer geht von Bord. Ab jetzt soll das Langzeit-Abenteuer ein Ende finden. In seinem „neuen“ Leben will er sich mehr seiner Familie widmen. Drei Kinder - zwei Jungen und ein Mädchen - erblickten das Licht der Welt. Wie er es finden würde wenn sie einmal in seine Fußstapfen steigen würden? „Dagegen habe ich nichts, aber es würde mir sehr wehtun. Heute kann ich mir vorstellen, was ich meinen Eltern angetan habe. Ich würde mir wünschen, dass mir das meine Kindern ersparen“, sagt er lächelnd. „Das Festival in Bad Blankenburg bleibt natürlich“, versicherte der positiv Verrückte, umtriebige Axel Brümmer. Somit können sich Besucher in der Bad Blankenburger Stadthalle auch im kommenden Jahr von Abenteuer und Freiheit einfangen lassen. Und nach dem Festival ist vor dem Festival. Ab sofort starten die Vorbereitungen für 2021.
Mit drei Tagen Abenteuer lockt die Bad Blankenburger Stadthalle über 10000 Besucher
von Roberto Burian
Herrliche Aussichten, hohe Gipfel und imposante Naturschauspiele beeindrucken Mama und Papa, sind aber den Kindern völlig egal. Die Minis bauchen eigene Abenteuer und spannende Geschichten. Am Wochenende gab es endlich die langersehnte 22. Auflage des Weltsichten Festivals in der Bad Blankenburger Stadthalle. Der Name ist Programm, steht aber nicht nur für Extremes. Vielmehr wollen die Macher ihre Gäste inspirieren, aus dem Alltag auszubrechen. Ob zu kleinen Fluchten vor der Haustür oder auf lang ersehnte Reisen um den Globus. Hier kann man einmal im Jahr die Reisen der Kosmopoliten verfolgen. Dabei kommen sie mit den Leuten ins Gespräch. Die wollen dann alles Mögliche wissen. Eine Menge spannender und landschaftlich überwältigender Ziele warten darauf, entdeckt zu werden. Die Vulkane auf Island, die Fjorde Norwegens, die Klippen Irlands. Wer begeisterte Kinderaugen beim Zoobesuch gesehen hat, kann sich in etwa vorstellen, wie groß die Faszination beim Anblick von Elefanten, Giraffen oder Nashörnern in freier Wildbahn sein mag. Einmal auf die andere Seite der Weltkugel -das klingt nach einer Herausforderung. Die einen flüchten in die Wärme Südostasiens, andere lassen sich nicht davon abhalten, mit dem Motorrad durch halb Europa zu reisen und den nächsten zieht es in die Weiten Namibias oder zu den Bären in Alaska. Darüber und über weitere faszinierende Erlebnisse berichten die vom Fernweh getriebenen Männer und Frauen. Die sind keine Forscher. Sie sind Abenteurer, jene, die manchmal bis an ihre Grenzen gehen. Ursprünglich in Saalfeld angesiedelt, findet die Veranstaltung seit 2013 in Bad Blankenburg statt, wodurch das überaus beliebte Weltenbummler-Festival seine Besucherzahlen deutlich steigern konnte. Dias waren es früher, heute ist alles Multimedial. Geblieben ist, dass der Vortragende fesselnde, teils unglaubliche, manchmal kuriose Geschichten erzählt und dadurch Einblick gibt in fremde Gegenden, Religionen und Kulturen. Die Ideengeber und Organisatoren Axel Brümmer und Peter Glöckner haben es geschafft, Menschen aller Couleur für Reisevorträge zu begeistern. Seit Jahren sitzen diese dicht gedrängt im Saal und lauschen gebannt den Erzählungen. Einen besonderen Charme haben die Vorträge hinter dem Vorhang, bei denen die Referenten hautnah zu erleben sind. Echte Backstage-Atmosphäre eben. Die „Creme de la Creme“ der Weltenbummler gab sich in der Fröbelstadt bereits die Klinke in die Hand, darunter Überlebenskünstler Rüdiger Nehberg, der Profibergsteiger Hans Kammerlander, der Bezwinger aller Wüsten Michael Martin oder der Himalaya-Experte Dieter Glogowski. Die Besucher genießen die Bilder und schalten für Stunden die Welt aus. So manche Möchtegern - Abenteurer können so zumindest visuell ihrer Entdeckerlust frönen. Auch wenn sie im Alltag ihr „Basislager“ in der heimischen Hängematte haben. Um die kindliche Fantasie in Schwung zu bringen und den Nachwuchs auf Entdeckertour zu schicken, haben sich die Protagonisten wieder so einiges einfallen lassen. Ein Mix aus Puppenspiel, Workshops, eine Seilrutsche über die Schwarza oder Bogenschießen stießen auf große Begeisterung. Einziger Wermutstropfen. Mit der diesjährigen Auflage endet ein langer Weg vom Vagabundendasein, der „Altmeister“, Axel Brümmer und Peter Glöckner. Letzterer geht von Bord. Ab jetzt soll das Langzeit-Abenteuer ein Ende finden. In seinem „neuen“ Leben will er sich mehr seiner Familie widmen. Drei Kinder - zwei Jungen und ein Mädchen - erblickten das Licht der Welt. Wie er es finden würde wenn sie einmal in seine Fußstapfen steigen würden? „Dagegen habe ich nichts, aber es würde mir sehr wehtun. Heute kann ich mir vorstellen, was ich meinen Eltern angetan habe. Ich würde mir wünschen, dass mir das meine Kindern ersparen“, sagt er lächelnd. „Das Festival in Bad Blankenburg bleibt natürlich“, versicherte der positiv Verrückte, umtriebige Axel Brümmer. Somit können sich Besucher in der Bad Blankenburger Stadthalle auch im kommenden Jahr von Abenteuer und Freiheit einfangen lassen. Und nach dem Festival ist vor dem Festival. Ab sofort starten die Vorbereitungen für 2021.