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1. Büttenabend

vom Samstag, 8. Februar 2020
Wenn Greta auf trifft Sindbad trifft
Narren in Hochstimmung zum ausverkauften Büttenabend in Kurschanien

von Roberto Burian

Nichts geht über Kurschanien. Wenn sich eine längere Anreise zum närrischen Feiern lohnt, dann diese. Unvorstellbar, dass der Karneval in Bad Blankenburg mit seiner mindestens 60-jährigen Tradition jemals ausfallen oder gar dem demografischen Faktor anheimfallen könnte. Hier pulsiert das Narrenblut wie ein frischer Lebensquell, und die einmal mehr ausverkaufte Narrhalla wirkt wie ein Jungbrunnen. 14 (!) befreundete Karnevalsvereine gaben dem BBCC, neben der lokalen Politprominenz die Ehre. In offensichtlicher Anlehnung von Tausend und Eine Nacht steckt das Programm der 60. Jubiläumssaison (60 Jahren Elferrat und Karneval) unter dem Motto 60 und eine Nacht voller Gags und Anspielungen. Jeder bekam beim ersten Büttenabend am Sonnabend in der Bad Blankenburger Stadthalle sein Fett weg. Niemand blieb verschont, nicht Höcke, nicht die Mutti in Berlin und auch nicht die Rathauschefs vom Städtedreieck. Sibylle Janca philosophierte als Greta Thunberg in der Bütt übers Klima, Baumfrevel und Donald Trump. Ziemlich viele Steilvorlagen lieferten die Politiker In Erfurt durch die momentane Situation. Diese hatten Wieland Hense in der Rolle des „Sindbad der Seefahrer“ und das Duo Rost/Lautensack vom Handwerker Carnevalsverein Weimar unter anderen auf dem Schirm. Die Halbgötter in Weiß präsentierten sich als kritische Querdenker und schwadronierten gegen jeden und alles, witzelten über Stars und Sternchen und feuerten so manche Breitseite gegen Bundes- und Landespolitiker ab. Ohne Pausen gaben sich Redner, Sänger, Trommler und Tänzer die Klinke in die Hand. Die Karnevalisten überzeugten mit Darbietungen, bei denen grandiose Ideen perfekt umgesetzt wurden. Während der fast vier Stunden Spaß mit exzellenten Showtänzen und Witz am Stück, fein gemixt mit einer Prise Erotik und genialen Farbenspielen, überboten sich die Fröbelstädter selbst. Über das Aushängeschild der Grün-Gelben, ihre Tanzgruppen, noch viel zu sagen, hieße Adler in die Wüste tragen. Ob Kinder- Jugend-, Frauen-Männer- oder die Einzeltänzer, sie waren nicht nur optisch ein Augenschmaus und das Sahnehäubchen auf der großen köstlichen Karnevalstorte – von den Aktiven mit Fleiß und Liebe selbst gebacken und Stück für Stück voller Elan kredenzt. Die Narrenschar konnte gar nicht genug bekommen und forderte immer wieder Nachschlag. Solche Leistungen sind nur mit guten Trainerinnen und einer hohen Leistungsbereitschaft der Akteure zu erreichen. Ein Programm, das „nicht mehr zu toppen ist“, wie ein uniformierter Gast aus der Partnerstadt Hofgeismar schon zur Halbzeit feststellte. „Ich bin seit 40 Jahren immer dabei und jedes Mal aufs Neue begeistert“, sagt der Rudolstädter Achim Schumann. Auch Ivonne Stoye, gebürtige Bad Blankenburgerin und jetzt wohnhaft in Hessen ist voll des Lobes über die Akteure. „Das heute hier ist meine Jungfernfahrt, denn ich bin das erste Mal in Bad Blankenburg dabei“, sagt Königsees Bürgermeister Marco Waschkowski. „Die Tanzbeiträge waren super am besten haben mir die Funkenmariechen gefallen. Die Reden waren gut, aber bis auf „Greta“ gab es wenig Lokales. Das Problem haben wir aber in Königsee aber auch den gute Redner wachsen leider nicht auf den Bäumen“, grient der Rathauschef. Bis zum großen mitternächtlichen Finale war jeder der 140 Akteure, darunter 70 Kinder, wieder eine Attraktion für sich. Schön, wenn alles geklappt hat, doch bis bei einem Büttenabend alles funktioniert, sind viele fleißige Hände zur Vorbereitung und auch hinter der Kulisse erforderlich.
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