Heinz Rudolf Kunze begeistert und polarisiert in Bad Blankenburg
vom Montag, 14. November 2022Kritisch, sarkastisch, poetisch, humorvoll
Die Ideen gehen ihm nicht aus: Heinz Rudolf Kunze, ist wohl der Fleißigste unter den deutschen Rockpoeten. Der Studienrat der deutschen Popmusik, war am Freitag in Bad Blankenburg zu Gast. Selten war diese Mischung aus Text und Musik, Zeit-Satire und Ironie so stimmig wie diesmal. Da weiß man, was man an Kunze hat. Wer allerdings ein risikoarmes Best-of-Programm erwartete wurde enttäuscht. Stattdessen bot der Songwriter eine Mischung aus Alt und Neu, Liebesliedern und Politsongs. Das Ganze serviert mit beißenden Spott und souveräner Lockerheit. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen im Kulturestablishment bezog Kunze mit spitzer Zunge unmissverständlich Stellung zu Themen wie Corona, der Politik und den Krieg in der Ukraine. Der Künstler begleitete sich selbst auf der Gitarre oder am Klavier. Kritisch, sarkastisch, fordernd, bis an die Grenze gehend, poetisch, humorvoll und selbstironisch präsentierte er sich in der Fröbelstadt. Mit seinen Hemdsärmeln bleibe er immer wieder mal an einer Türklinke hängen, so der Musiker. Seine langen Schals führten zu manch kleinem Malheur bei Toilettengängen, meinte Kunze feixend. Der Schwerpunkt seiner Texte hingegen, gesungen und gesprochen, liegt indes in der Beschreibung aktueller Zustände. Nichts ist vor seiner harschen Kritik, seiner manchmal beißenden Ironie sicher, sei es der dem Klimawandel, die Ausbeutung der Erde oder der Umgang mit den Flüchtlingen. Barsche Töne sind zu hören: "Deutschland ist im Arsch, Kinder lernen nicht mehr rechnen und schreiben". Heinz-Rudolf Kunze trug schwere Kost vor, tiefgründig, herausfordernd, provokant. "Wir sitzen alle auf einem Floß, das immer schneller dem Wasserfall entgegentreibt. Aber wir sitzen ganz hinten und gehen davon aus, dass die da vorne es schon richten", beschrieb Kunze die aktuelle Situation und das Verhalten der Menschen. Heinz Rudolf Kunze ätzt gegen das Gendern: "Barbaren und Idioten". Der "Dein ist mein ganzes Herz"-Sänger findet drastische Worte, wenn es ums Gendern geht. Er hofft auf eine vorübergehende Mode und spricht von "Irrsinn". Dabei gibt "Mister Deutschrock" auch einige seiner legendären Songs zum Besten. "Finden Sie Mabe", "Aller Herren Länder" oder !"Leg nicht auf" machten den "Sprachspieler" berühmt und zu einer der Koryphäen deutschsprachiger Rockmusik. Und er beließ es nicht bei der beißenden Kritik, er zeigt Wege. "Wenn es vorbei ist, endlich vorbei ist und wenn man frei ist. Das wird ein Fest." Das Glück sei klein, gebe es aber nicht im Sommerschlussverkauf. Die Dunkelheit und der Flächenbrand des Bösen hätten nicht das letzte Wort. Heinz-Rudolf Kunze ist kein Chartstürmer ? nicht massentauglich. Dennoch lockte er über 400 Zuhörer in die Stadthalle, die den nachdenklichen Tönen des 65-Jährigen lauschten. Das Kunze-Konzert war ein Highlight der besonderen Art, mit einer anspruchsvollen Botschaft, die im Publikum noch weiter nachhallen wird.
von Roberto Burian
Die Ideen gehen ihm nicht aus: Heinz Rudolf Kunze, ist wohl der Fleißigste unter den deutschen Rockpoeten. Der Studienrat der deutschen Popmusik, war am Freitag in Bad Blankenburg zu Gast. Selten war diese Mischung aus Text und Musik, Zeit-Satire und Ironie so stimmig wie diesmal. Da weiß man, was man an Kunze hat. Wer allerdings ein risikoarmes Best-of-Programm erwartete wurde enttäuscht. Stattdessen bot der Songwriter eine Mischung aus Alt und Neu, Liebesliedern und Politsongs. Das Ganze serviert mit beißenden Spott und souveräner Lockerheit. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen im Kulturestablishment bezog Kunze mit spitzer Zunge unmissverständlich Stellung zu Themen wie Corona, der Politik und den Krieg in der Ukraine. Der Künstler begleitete sich selbst auf der Gitarre oder am Klavier. Kritisch, sarkastisch, fordernd, bis an die Grenze gehend, poetisch, humorvoll und selbstironisch präsentierte er sich in der Fröbelstadt. Mit seinen Hemdsärmeln bleibe er immer wieder mal an einer Türklinke hängen, so der Musiker. Seine langen Schals führten zu manch kleinem Malheur bei Toilettengängen, meinte Kunze feixend. Der Schwerpunkt seiner Texte hingegen, gesungen und gesprochen, liegt indes in der Beschreibung aktueller Zustände. Nichts ist vor seiner harschen Kritik, seiner manchmal beißenden Ironie sicher, sei es der dem Klimawandel, die Ausbeutung der Erde oder der Umgang mit den Flüchtlingen. Barsche Töne sind zu hören: "Deutschland ist im Arsch, Kinder lernen nicht mehr rechnen und schreiben". Heinz-Rudolf Kunze trug schwere Kost vor, tiefgründig, herausfordernd, provokant. "Wir sitzen alle auf einem Floß, das immer schneller dem Wasserfall entgegentreibt. Aber wir sitzen ganz hinten und gehen davon aus, dass die da vorne es schon richten", beschrieb Kunze die aktuelle Situation und das Verhalten der Menschen. Heinz Rudolf Kunze ätzt gegen das Gendern: "Barbaren und Idioten". Der "Dein ist mein ganzes Herz"-Sänger findet drastische Worte, wenn es ums Gendern geht. Er hofft auf eine vorübergehende Mode und spricht von "Irrsinn". Dabei gibt "Mister Deutschrock" auch einige seiner legendären Songs zum Besten. "Finden Sie Mabe", "Aller Herren Länder" oder !"Leg nicht auf" machten den "Sprachspieler" berühmt und zu einer der Koryphäen deutschsprachiger Rockmusik. Und er beließ es nicht bei der beißenden Kritik, er zeigt Wege. "Wenn es vorbei ist, endlich vorbei ist und wenn man frei ist. Das wird ein Fest." Das Glück sei klein, gebe es aber nicht im Sommerschlussverkauf. Die Dunkelheit und der Flächenbrand des Bösen hätten nicht das letzte Wort. Heinz-Rudolf Kunze ist kein Chartstürmer ? nicht massentauglich. Dennoch lockte er über 400 Zuhörer in die Stadthalle, die den nachdenklichen Tönen des 65-Jährigen lauschten. Das Kunze-Konzert war ein Highlight der besonderen Art, mit einer anspruchsvollen Botschaft, die im Publikum noch weiter nachhallen wird.
von Roberto Burian